Aktuell sind 289 Gäste und keine Mitglieder online

Imagevideo

Besichtigung MW Sender Bisamberg / Wien

Veröffentlicht in 2013

Am 17. April 2013 lud Gerold Hierz OE5HGN mit Unterstützung des Landes Personal Ausschusses zur eintägigen Bildungsreise nach Wien.
Die Besichtigung des mittlerweile stillgelegten Mittelwellen Großsenders Bisamberg stand am Programm.
In der Früh starteten wir mit einem Bus von Linz aus nach Wien. Als wir am Stadtrand von Wien an kamen und über die sogenannte Kellerstraße zum Sender Bisamberg hoch fuhren, wurden wir dort schon von Herrn Bernd Ruthner erwartet.

Herr Ruthner führte unsere 22 Mann starke Reisegruppe durch den stillgelegten Großsender und erklärte eindrucksvoll zum einen die Funktion und zum anderen die Geschichte des Mittelwellensenders.

Der Großsender Bisamberg war und ist im Besitz des ORF- zu Zeiten des Sendebetriebs „ORF Wien International“. So wurde das Sendeprogramm auch beispielsweise in Zypern gehört. Mittlerweile steht der Sender unter Denkmalschutz. Lediglich die Sendemasten sind nicht mehr vorhanden. Die beiden Sendemasten wurden am 24. Februar 2010 gesprengt.

Bemerkenswert waren mitunter die persönlichen Erlebnisse des Herrn Ruthner, welcher unweit des Senders aufgewachsen ist. So erzählte er das in der Zeit als der Sender in Vollbetrieb war (600 Kilowatt Sende Leistung) tagsüber die Straßenlaternen leuchteten obwohl sie ausgeschaltet waren…

  • Bisamberg (1)
  • Bisamberg (10)
  • Bisamberg (100)

…Eine weitere Erkenntnis aus dieser Zeit war das Telefonieren. Dies war nur mit Ferrit abgeschirmten Kabeln möglich, weil die Störungen ohne diese Abschirmung zu groß waren.

Hier einige Infos zur Mittelwellensendeanlage Bisamberg/Wien:
Die erste Sendeanlage ging am 28. Mai 1933 in Betrieb und sendete bis zu ihrer Zerstörung am 13. April 1945 durch die abziehenden SS-Truppen. Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein behelfsmäßiger Sender mit einem 10kW-Sender in Betrieb genommen. Danach folgte der weitere Wiederaufbau. 1975 ging der Großsender mit 600 Kilowatt Sende Leistung in Betrieb. Den dazu notwendigen elektrischen Strom des Senders lieferten bis zur Elektrifizierung 3 Dieselmotoren mit einmal 400 PS und zwei mit jeweils 500 PS. Ende 2008 wurde seitens der Betreibergesellschaft ORS der Betrieb der Sendeanlage eingestellt. Mehr Infos und ausführliche Beschreibungen findet man im Internet.

Zum Abschluss ein herzlicher Dank für die bestens organisierte und sehr interessante Reise an den Organisator Gerold Hierz OE5HGN, den Landes Personal Ausschuss und Herrn Bernd Ruthner der uns durch den Sender führte. Ein weiterer Dank für das erbrachte Engagement dem Leiter der Sendetechnik des ORS OÖ., Herrn Franz Steininger der die nötigen Fäden zog.